Haben Sie ein fotografisches / eidetisches Gedächtnis?

Farbrad als Symbol für fotografisches Gedächtnis
Grafik von pixabay.com

Die besonders gute Erinnerungs-Fähigkeit mancher Menschen wird mitunter damit erklärt, dass sie ein fotografisches Gedächtnis / eidetisches Gedächtnis hätten. 

Wenn man diesen Begriff wortwörtlich nimmt, so würden solche Menschen lediglich mit einem kurzen Augenaufschlag ein ‚Foto fürs Gedächtnis‘ machen können. Anschließend könnten sie dieses ‚Foto‘ mit ihrem ‚geistigen Auge‘ betrachten und detailliert beschreiben, was sie nun ’sehen‘.

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Weitere Informationen

memoFOTO

Gemeinsam mit meinem Programmiererkollegen Paul Finkler hatte ich vor Jahren die Software memoFOTO entwickelt. Damit kann man testen, inwieweit man über ein fotografisches Gedächtnis / eidetisches Gedächtnis verfügt.

Grundprinzip von memoFOTO

Die Redaktion von ‚trainerlink.de‘ (Service des Verlages ‚managerSeminare‘, Bonn) hatte meine damaligen Website mit dem Programm memoFOTO im Juni 2004 mit ‚SEHR GUT‘ bewertet.

Auszeichnung von managerSeminare

psychologischer Hintergrund

Ich erinnere mich vage daran, dass ich vor „ganz vielen Jahren“ von einem Experiment gelesen hatte, bei dem es darum ging, das Phänomen des eidetischen Gedächtnisses wissenschaftlich zu prüfen.

Trotz Internet-Suche hatte ich keinen Bericht hierzu finden können, sondern nur folgendes passende Zitat: „Eidetik kommt eher selten vor (Kinder besitzen sie, sie verschwindet jedoch in der Pubertät wieder.)“

links die Fläche mit neun Ziffern, rechts die Prüfaufgabe

Nach meiner Erinnerung zum besagten Experiment …

  • … wurde den Testpersonen für ganz kurze Zeit (eine Sekunde?) ein Quadrat mit neun Felder gezeigt, die jeweils einen Buchstaben (oder eine Ziffer oder gemischt?) enthielten.
  • … wurde den Testpersonen kurz danach ein gleichartig aufgeteiltes Quadrat ohne Buchstaben / Ziffern vorgelegt, allerdings war ein einzelnes der neun Felder markiert.  
  • … sollten die Testpersonen nun bestimmen, welcher Buchstabe / welche Ziffer sich zuvor auf dem markierten Feld befand. Anschließend bekamen sie ein oder zwei weitere Blanko-Quadrate vorgelegt, auf denen jeweils ein anderes Feld markiert war und an dessen Buchstabe / Ziffer sie sich nun zusätzlich erinnern sollten. 
  • … erbrachte dieses Experiment folgendes Ergebnis:

    Die meisten Testpersonen waren in der Lage, sich jeweils nur an eine einzige der insgesamt neun Informationen (Buchstaben, Ziffern) zu erinnern, und zwar unabhängig davon, welches der neun Felder markiert gewesen war.

    Diese Erinnerung wurde mit einem kurzfristigen ‚Nachleuchten auf der Augen-Netzhaut (Retina)‘ erklärt. – Insofern könne man mit diesem Experiment nachweisen, dass es kein darüber hinaus gehendes fotografisches Gedächtnis gebe! – Aber es gibt auch noch anderslautende Meinungen …

Nach intensivem Training …

Ein Anwender von memoFOTO hatte mir seinerzeit folgendes Feedback zur Veröffentlichung geschickt:

Liebe Leser(innen),

nach längerer Nutzung des Programms memoFOTO über einen Zeitraum von gut drei Monaten möchte ich an dieser Stelle meine Meinung kurz zusammenfassen.

Beim diesem Programm handelt es sich um eine kleine und anspruchsvolle Software, die Aufschluss darüber geben soll, ob und inwieweit man möglicherweise ein fotographisches Gedächtnis besitzt. Die Handhabung ist sehr einfach, und es macht wirklich Spaß, dieses Programm zwischendurch zu nutzen, um seine ‚Grauen Zellen‘ in Schwung zu bringen.

Nach intensivem Training ist es mir gelungen, nun meistens eine Punktezahl von 20 zu erreichen. Meine bevorzugte Einstellung ist dabei: gemischte Zeichen, 2 Farben, 1 Sekunde Anzeigedauer.

Interessant ist an memoFOTO vor allem, den Punkt erreicht zu haben, an dem man scheinbar überfordert ist und keine Besserung absehbar ist, welche man jedoch später nach starker Konzentration doch noch zu erreichen vermag.

Jedem, der Spaß an Gedächtnistraining hat oder auch daran, seine mentalen Grenzen aufs Neue zu testen,  kann ich dieses Programm nur empfehlen.

Mit freundlichen Grüßen
Felix Melber, Bielefeld

Haben vielleicht Schachspieler ein eidetisches Gedächtnis?

In einer früheren „Wetten-dass?“-Sendung ging es um eine verblüffende Wette eines Schachspielers: Er behauptete, dass er sich die Figuren-Konstellationen mehrerer Schachbretter einprägen könne. Nach meiner Erinnerung hatte er dies auch geschafft!

Haben also zumindest die trainierten Schachspieler ein fotografisches Gedächtnis? … oder hatte dieser „Wetten-dass?“-Mitspieler lediglich ’nur‘ bestimmte ihm zuvor bereits bekannte ‚Schlachtordnungen‚ erkannt und sich dann ’nur‘ an die betreffenden sinnvollen(!) Figuren-Konstellationen erinnert?

Geübte Schachspieler könnten einen individuellen Versuch machen: Die 32 Schachfiguren werden einmal völlig ’sinnlos‘ auf den 64 Schachfeldern verteilt. – Lässt sich nun auch diese ’sinnlose‘ Figuren-Konstellation einprägen und erinnern?

Savants – extremes Gedächtnis für bildhafte Eindrücke

Es gibt einige wenige Menschen auf der Welt, die über extreme Begabungen verfügen, und die als ‚Savants‘ (früher: ‚idiots savants‘) bezeichnet werden.

Hierzu zählt Stephen Wiltshire, der zum Beispiel etwa „45 Minuten über Paris“ geflogen war und dann drei Tage lang Zeit hatte, „um die Stadt aus der Erinnerung auf eine 5 Meter breite Fläche zu zeichnen. “ (welt der wunder, 6/06, Seite 42) mit Videoaufzeichnungen.

„Der Engländer Joshua Whitehouse zeichnete als Neunjähriger brillante, naturgetreue Ansichten der Skyline von New York, die er lediglich aus dem Fernsehen kennt.“ (DIE ZEIT: ‚Das geheime Wissen der Erbsenzähler‘, 17.02.2003)

Die etwa 50 bis 100 Menschen weltweit mit solch extremen Einzelfähigkeiten (‚Inselbegabungen‘) haben ansonsten nur eine durchschnittliche oder sogar unterdurchschnittlichen Intelligenz. Einige von ihnen sind nicht in der Lage, ihr Leben ohne fremde Hilfe zu meistern; ein Großteil der Savants sind Autisten (FOCUS-Bericht).

Wichtige Erkenntnis – für Menschen ohne ausgeprägtes fotografisches Gedächtnis

Unser Gedächtnis ist in der Lage, viele für uns sinn-volle Informationen zu speichern. Wobei ‚Sinn‘ gleichzeitig meint, dass solche Informationen mit anderen Informationen verknüpft / vernetzt sind.

„Schwierige“ Lerninhalte sind meist individuell nicht logisch verknüpfbar. Hier helfen Gedächtnistechniken (meist) weiter!

Haben Sie persönlich ein fotografisches Gedächtnis?

Die TeilnehmerInnen meines OnlineKurses ‚Lern- und Gedächtnistechniken für Bildungs-Profis‘ haben die Möglichkeit zu prüfen, ob bzw. inwieweit sie ein fotografisches Gedächtnis haben. Das ist zwar eigentlich nicht wichtig, aber ein interessantes Spielchen …

Interessantes auch hier: memoPower-Shop

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