Gedächtnistrainings als Show-Veranstaltung oder als Basis für effizientere Bildungsarbeit?
Ein Mitmach-Vortrag über die Techniken des Gedächtnistrainings macht den Zuhörern erfahrungsgemäß*) sehr viel Spaß:
- Als ‚Vorturner‘ kann man die Inhalte ohne Schwierigkeiten locker ‚rüberbringen‘, denn die konkreten Beispiele sind spaßig kreativ.
- Vor allem aber sind die Zuhörer begeistert, weil sie erleben, dass ihre eigenen Gedächtnisleitungen viel größer sind, als sie das bisher eingeschätzt hatten.
Zwischen einer solche Show-Veranstaltung zum Beispiel anlässlich einer Jahresauftakt-Veranstaltung oder einer Ehrung der besten Verkäufer des letzten Jahres einerseits und der praktischen Umsetzung im privaten und beruflichen Alltag andererseits liegen aber Welten!
*) Das jedenfalls ist meine Erfahrung aus zahlreichen solcher Veranstaltungen.
Das Wissen über die verschiedenen Techniken des Gedächtnistrainings reicht im Normalfall leider nicht aus, um sie auch praktisch umzusetzen / umsetzen zu können: ‚Eunuchen-Wissen‘ > Man weiß zwar, wie’s geht, aber …
Bildungsaufwand reduzieren, Lernfreude erhöhen
Bildungs-Profis, die in der Lage sind, die in einem Gedächtnistraining kennen gelernten Techniken im beruflichen Alltag umzusetzen, sind ‚Gold wert‘:
- Solche Bildungs-Profis werden nämlich ihren Lernenden die ansonsten ‚schwierigen‘ beruflichen Wissens-Inhalte gedächtnisgerecht leicht präsentieren.
- Solche Bildungs-Profis werden nämlich ihre Lernenden auch immer wieder animieren, vermeintlich schwierige Lerninhalte selbstständig gedächtnisgerecht aufzubereiten.
kurzer Einschub:
komplette Themenbereiche oder viele Kleinigkeiten?
Sofern Bildungs-Profis die klassischen Lerntechniken kombiniert mit den kreativen Gedächtnistechniken im beruflichen Bildungs-Alltag praktisch einsetzen, können der Zeit- und der Kostenaufwand für Bildungsveranstaltungen deutlich reduziert werden … und die Lernenden haben es leichter!
- Diese Behauptung können Sie sofort nachvollziehen, wenn Sie sich mein Beispiel zum Erlernen der Morsezeichen kurz anschauen.
- Nicht so spektakulär, sind die vielen Kleinigkeiten des gedächtnisgerechten Denkens, die ich zum Beispiel in meine Lernkartei zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung eingebaut habe, siehe weiter unten.
Beispiele sind ‚eigentlich‘ selbstverständlich …
Eine ganz häufig anwendbare klassische Lern-Technik ist das Nennen von Beispielen zur gedanklichen Visualisierung.
In meinen früheren Präsenz-Seminaren zur Vorbereitung auf den Ausbilderschein habe ich allerdings erlebt, dass viele junge AusbilderInnen häufig leider keine Beispiele nennen (können), sondern sich auf abstrakte Informationen beschränken – jedenfalls im kaufmännischen Bereich.
Die AEVO-Lernkartei enthält – selbstverständlich! – gaaaanz viele Beispiele, unter anderem:
weitere klassische Lern-Techniken
Hinweis auf Wortstamm-Ähnlichkeit:
einfache Veranschaulichung:
Grafik zur Verdeutlichung:
Impuls an die Lernenden, sich um verstehendes Lernen zu bemühen, notfalls aber lieber ‚Eselsbrücken‘ suchen als pauken:
Selbst Sachlogik muss mitunter rekonstruiert werden; bei ‚Eselsbrücken‘ (weiter unten) ist das genauso:
‚Eselsbrücken‘ sind ein Teil der Mnemo-Techniken / Techniken aus dem Gedächtnistraining
‚Eselsbrücken‘ sollten eher ‚Fuchsbrücken‘ heißen, denn
- … wer will schon ein sturer Esel sein? Eher ein clever Fuchs!
- … wer solche Lernhilfen nutzt, erspart sich die unsägliche Paukerei.
- … wer sogar selber solche Lernhilfen konstruieren kann, nutzt einen Teil seiner Intelligenz, nämlich seine Kreativität!
Sofern es keine verstehbare Sachlogik gibt (Das ist sehr häufig der Fall.), kann eine ‚kreative Logik‘ hilfreich sein!
zeitliche Analogie als ‚Fuchsbrücke‘:
mnemotechnische Visualisierung:
Schreibvariante als ‚Fuchsbrücke‘:
klassische Gedächtnis-Techniken sind Inhalt typischer Gedächtnistrainings
Neben den ganz unterschiedlich konstruierbaren ‚Eselsbrücken‘ gibt es einige klassische Gedächtnis-Techniken, die nach bestimmten Prinzipien gebildet werden.
Akronym – eine der Varianten der klassischen Gedächtnis-Techniken:
Story- / Geschichten-Technik – eine weitere Variante der klassischen Gedächtnis-Techniken:
Loci-Technik / Methode der Orte – eine weitere Variante der klassischen Gedächtnis-Techniken:
Loci-Technik: In meinen Präsenz-Seminaren zur Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung hatte ich den TeilnehmerInnen stets folgende Merkhilfe angeboten:
- Hier vorn, an das Whiteboard, wird ein Ausbildungsberufs-Bild projiziert.
- Außen an unserer Seminarraumtür befindet sich ein Namensschild mit der Bezeichnung, dass hier die Industriekaufleute ausgebildet werden.
- Auf unserer Tür-Innenseite hängt die Kopie einer schriftlichen IHK-Abschlussprüfung: Prüfungsanforderungen
- Da hinten, an unserer Seminarraum-Rückwand, sind übergroße Wandkalender aufgehängt. Auf ihnen ist die Ausbildungsdauer markiert.
- Und unsere Fensterseite – mit den Fensterrahmen – erinnert uns an den Ausbildungsrahmenplan.
Dieses Einprägungsprinzip, die Loci-Technik, ist mehr als 2.000 Jahre alt. Die Loci-Technik funktionierte auch ’noch‘ in meinen Seminaren; die TeilnehmerInnen waren zunächst verblüfft, dann begeistert …
Die KäuferInnen der AEVO-Lernkartei sind für diese kleinen Hilfen dankbar:
mnemonische Grafik:
In meinen erwähnten Präsenzseminaren hatte ich den TeilnehmerINNEn zunächst die zehn Mindestinhalte erläutert und sie dann motiviert, hierzu eine ‚Kombinations-Grafik‘ zu entwickeln. – Jeweils mehr als die Hälfte der TeilnehmerInnen war in der Lage, mnemonische Bilder zu entwickeln.
Meine persönliche Variante hatte auch ich anschließend ans FlipChart gezeichnet:
Außer Akronym, Story- / Geschichten-Technik, Loci-Technik / Methode der Orte und mnemotechnische Grafiken gibt es noch ein paar weitere klassische Gedächtnistechniken, die in meinem OnlineKurs ‚Lern- und Gedächtnis-Techniken für Bildungs-Profis‘ behandelt werden.
nicht nur viele hilfreiche Kleinigkeiten, sondern auch komplexe Inhalte
Außer der Möglichkeit, das kreative Lernen in vielen Details anzuwenden, gibt es die Möglichkeit, auch umfassendere Lern-Inhalte mit Hilfe der Techniken aus dem Gedächtnistraining leichter lernbar zu machen, zum Beispiel
- die 3-LetterCodes einprägen – (267 Stück) wichtiger Lerninhalt für FlugbegleiterInnen
- 26 Morse-Zeichen in 66 Minuten einprägen – schwieriger Hobby-Inhalt für Pfadfinder … und für Senioren, die mit dem Morsen ihre geistige Fitness erhalten wollen
- umfassende Argumentationen einprägen – wichtig nicht nur für Profi-Verkäufer
oder zum Beispiel: Ein junger Vertriebsmitarbeiter hatte mich einmal gefragt, wie er sich die unterschiedlichen Produktvorteile verschiedener Glassorten seines umfassenden Brillenglas-Portfolios einprägen könne.
Als Beweis für diese Herausforderung hatte er ein mehrseitiges buntes Heftchen mit zum Seminar*) gebracht, auf dessen linken Seiten jeweils ein ansprechendes Foto zu sehen war, das überhaupt nichts mit Brillengläsern zu tun hatte. Auf den rechten Seiten waren jeweils mehrere Vorteile des auf dieser Seite vorgestellten Glases genannt.
An Messeständen müsse er das Heftchen jeweils zum Messestandbesucher drehen, so dass er selber die Vorteile nicht lesen könne.
*) Die damaligen zahlreichen Präsenzseminare bei Carl Zeiss in Oberkochen bestanden jeweils aus sechs Halbtagesveranstaltungen. – Solch ein Seminarkonzept ist organisatorisch viel aufwändiger zu realisieren als ein gleich langes Dreitageseminar, aber deutlich wirkungsvoller!
Lern- und Gedächtnistechniken für Bildungs-Profis
Gegen Ende meines OnlineKurses ‚Lern- und Gedächtnistechniken für Bildungs-Profis‘ bekommen die TeilnehmerInnen zunächst zehn Aufgabenstellungen als ‚vorbereitende‘ Generalprobe (PDF-Download)
In diesem kombinierten Lerntechnik- / Gedächtnis-Training geht es nämlich darum, die Techniken tatsächlich auch anwenden zu können!
Die ‚richtige‘ Generalprobe besteht aus weiteren zehn Aufgabenstellungen!
Und in der Kurs-Variante TG (für TeilnehmerGruppen) bringen die TeilnehmerInnen zu OnlineKurs-Beginn jeweils einen ihrer vermeintlich schwierig erlernbaren Lehrinhalte ein, den sie bei OnlineKurs-Ende selber oder in Kooperation mit ihren Teilnehmer-KollegINNen leichter lernbar machen. – Das ist dann die tatsächliche Erfolgskontrolle!
Sie können an diesem OnlineKurs auch als einzelne Person teilnehmen: Kurs-Variante EP (für EinzelPersonen).
Ob übliche Lern-Technik oder klassische Gedächtnis-Technik, das ist völlig egal:
Die Hauptsache ist, dass Bildungs-Profis ihre Lehr-Inhalte leichter lernbar machen / dass Lernende leichter lernen können!
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kostenfreie Leseprobe zum
Onlinekurs ‚Lern- und Gedächtnis-Techniken für Bildungs-Profis‘ – ohne vorherige Registrierungs-Verpflichtung
Interessantes auch hier: memoPower-Shop